Geschichte & Organisation

Das Konzerthaus Schüür, heute fester Bestandteil der Luzerner Kulturszene, nahm seinen Betrieb im Jahr 1992 auf. Was heute für viele als selbstverständlich erscheint, nämlich eine alternative Kulturszene in Luzern, ist das Ergebnis eines intensiven Diskurses in Bevölkerung und Politik sowie einer langfristigen Planung der damaligen Luzerner Regierung unter Stadtpräsident Franz Kurzmeyer. Und wie damals schon bewegt auch heute das Thema «Alternativkultur» und findet Einzug in die politischen Diskussionen und Abstimmungsvorlagen.

«LOUD AND PROUD SINCE 1992»

Wie alles begann...

Ausgehend von einer «Kulturoffensive» wollte sich die Stadt Luzern im Jahr 1986 als Kulturstadt etablieren. Man hatte aus den Jugendunruhen der frühen 1980er Jahre gelernt und erkannte, dass die Jugend auf ihrem Anspruch einer eigenen Kulturszene beharren würde. Gemäss einem Grundsatzpapier sollte daher sowohl die etablierte als auch die alternative Kultur von diesem Investitionsschub profitieren.

Das Grundsatzpapier bildete die Grundlage für ein enormes Investitionsvolumen: In den Jahren 1998 bis 2001 investierte die Stadt Luzern insgesamt 153 Millionen Franken in Kulturbauten, was 30 Prozent aller städtischen Investitionen in dieser Zeitspanne entspricht. Die Mittel flossen hauptsächlich in den Bau des neuen Kunst- und Kongresshauses KKL Luzern, das Bourbaki-Panorama, das Kulturzentrum Boa, die Renovierung des Luzerner Theaters sowie den Umbau der Schüür.

Das Konzerthau Schüür selbst befindet sich auf einem Gebiet, das 1986 enteignet wurde. Dies führte zur Idee, die leerstehende Scheune auf diesem Grundstück umzubauen und ein Konzerthaus zu schaffen. Nicht ganz unschuldig an der Umsetzung dieser Idee sind sicherlich auch die Bands, die damals im Sedel probten. Das umgebaute Gefängnis war damals noch kein Club, sondern «nur» ein Zentrum mit Proberäumen. Die Bands konnten zwar proben, hatten aber keine Auftrittsmöglichkeit in der Stadt. Nachdem das Luzerner Stimmvolk dem Vorhaben zugestimmt hatte, wurde der Umbau für 3,5 Millionen Franken realisiert.

Erweiterungsbau im Jahr 2021/2022

Nach beinahe 30 Betriebsjahren wurde der Bericht und Antrag «Räumliche Anpassung Konzerthaus Schüür» vom Grossen Stadtrat einstimmig und ohne Enthaltungen entgegengenommen. Mit dem Spatenstich vom 2. August 2021 und Bauende 2022 erhielt das Konzerthaus Schüür zusätzliche WC-Anlagen, mehr Garderobenkapazitäten, zusätzliche Arbeits-/Lagerräume, barrierefreie Einrichtungen und einen Backstage mit direktem Bühnenaufgang im EG sowie eine Erweiterung des Saal-Backstages. Mit Investitionskosten von 4,5 Millionen Franken wurde es zusätzlich möglich Saal und EG getrennt zu bespielen und die ehemalige Stygerscheune geht mit einer Minergie A-Zertifizierung den nächsten 30 Jahren entgegen.

Weitere wichtige Eckdaten

Die kontinuierliche Entwicklung des Konzerthauses Schüür spiegelt sich in verschiedenen Meilensteinen wider. Im Jahr 2002 wurde die Schüür-Bar im Erdgeschoss umgebaut. Auch wurde ein Bühnenlift für die Bühne im Saal hinzugefügt, um einen reibungslosen Übergang von Konzerten zu Partys zu ermöglichen. In den Jahren 2006/2007 erfolgte eine umfassende Erneuerung der Notlicht- und Brandmeldeanlage. Neue Notausgangstüren mit Panikstangen wurden installiert und ein zusätzlicher Notausgang vom Saal über eine Treppe auf den Vorplatz wurde geschaffen. 2015 wurde in der Bar im Erdgeschoss eine fest installierte PA-Anlage eingeführt. Im Jahr 2017 erfolgte eine bedeutende Verbesserung mit der Installation einer festen Bühne im Erdgeschoss, das nun als EG bezeichnet wird, und markiert einen weiteren Schritt in der Optimierung der Konzert- und Partyaktivitäten. Im Jahr 2021 wurde im Garten hinter dem Haus ein Sonnen- und Regensegel realisiert, was nicht nur das ästhetische Ambiente, sondern auch den Komfort für Veranstaltungen im Freien erheblich steigerte.